marsmobil – mit Sojourner von der Straße weg

      1997
 

ich entziehe mich dem mir zugesprochenen Label Automaler

Das erste mobile Fahrzeug landete auf dem Mars am 4. Juli 1997 als Mars-Rover Sojourner mit der Mars Mission Pathfinder.
dpa Meldung

Der Sojourner wurde von der Erde aus gesteuert. Als er sich an einem Gesteinsbrocken festfuhr, titelte die „Bunte“:

„Sojourner küsst Barnacle Bill!
Erde und Mars sind Brüder!
Auch wir Menschen sind aus Sternenstaub!“

Für mich war klar, dass ich als Betroffener mit dieser so weit weggeschossenen Sojourner-Mobilität mitziehen musste, könnte es für meine Arbeiten doch bedeuten, dem eingeengten Erfahrungsfeld Straße endlich uneinholbar zu entkommen! Und schon saß ich in einer neuen Falle: Die zahllosen Ikonen der Science-Fiction-Filmer boten bereits perfekte orbitale Problemlösungen für Maschinenmenschen.

      1997

Ausführung des Nachbaus 1997, Philipp Langer

Sojourner-Sisters über
Bruegel-Trichter

Sojourner-Schiff

Sojourner-Brothers
Sojourner-Sisters in the open space
Familienidyll

Meine Mitspieler wurden aus meinem Arbeitsobjekt Sojourner selbst hervorgezaubert: Ich fotografierte Sojourner, zeichnete ihn abstrahierend, zog ihn über den Fotokopierer, zeichnete und zog erneut, verschnellte und verfremdete seine Grundform.

      1997

Das Marsmobil übernimmt damit Mutter- und Vaterschaft für eine Reihe von Figurinen, die noch frei sind von allen irdischen Besetzungen und Beschränkungen wie z. B. unsere „Selbstfahrer“.
Meine Sojournersisters und -brothers sind nicht stigmatisiert in historischer Schuld durch menschenfeindliche oder umweltschädliche Anwendungen.